Ute-und-Wolfram-Neumann-Stiftung
2003 - zur Eröffnung des Bibliotheksneubaus - haben Ute und Wolfram Neumann der Universitätsbibliothek Magdeburg von ihnen über viele Jahre gesammelte Buchreihen in Form einer Stiftung übergeben. Mittlerweile sprechen wir hier von einem Bestand von 2.157 Kleinbuchreihen mit 30.559 Bänden, von denen 900 Reihen vollständig sind (Stand: 22.11.2022).
Sie ist das erste was jedem Besucher in die Augen springt, wenn er sich die zentrale Treppe der Universitätsbibliothek in das 1. OG hoch begibt. Dort erstreckt sie sich über 3 Regalreihen mit jeweils 12 Regalblöcken.
In unserem Benutzerkatalog der Universitätsbibliothek findet man die Bestände der Stiftung unter der Signaturgruppe „STN“.
Hier finden Sie außerdem Informationen zu besonderen Reihen der Sammlung und hier zur Benutzung in der Bibliothek.
Die Ute - und - Wolfram - Neumann - Stiftung spiegelt das kulturelle Leben Deutschlands im 20. Jh. wider, angefangen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, der Hitlerdiktatur bis zur Etablierung beider dt. Staaten und der Wiedervereinigung. Einige der sehr früh gesammelten Reihen reichen bis ins 19. Jahrhundert und sogar bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. Außerdem stammen viele Bücher aus dem Ausland, da viele Verleger während der NS-Zeit auswanderten und weiterhin im Ausland - der Schweiz, Österreich oder der USA - produzierten.
Mit der Stiftung soll zur Erhaltung und Pflege der Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts beigetragen werden und somit auch zum
Erhalt der deutschen Kultur.
Wunsch von Prof. Dr. Neumann ist es, den Menschen den Wert der Buchkunst, durch die Stiftung, näherzubringen, denn für ihn ist jede Buchreihe ein Gesamtkunstwerk.
Deshalb zeichnete der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Haseloff, im Januar 2022 Wolfram Neumann mit der Verdienstmedaille des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt aus.
Diese Stiftung ergibt in ihrer Gesamtheit ein großes Forschungsfeld für literatursoziologische Untersuchungen und bietet unschätzbares Quellenmaterial für die Erforschung jüdischer Kultur und deutscher Geschichte.
Sie steht der Öffentlichkeit in der Universitätsbibliothek zur Verfügung, weshalb bereits viele Studenten mit dem Bestand der Stiftung an verschiedenen Studierendenprojekten arbeiteten.
Einige diese resultierten bereits in der Vergangenheit in Ausstellungen, so z.B. zum ersten und zweiten Weltkrieg. Das momentane Projekt ausgehend von Professor Unger, bei dem die Studenten die Möglichkeit haben direkt mit dem Bestand zu arbeiten, soll die Rolle der Frauen in den 20er Jahren untersuchen.