Sammlungen
Hier finden Sie Informationen über folgende Sammlungen der UB Magdeburg:
- Walter-Killy-Sammlung
- Ute- und Wolfram-Neumann-Stiftung
- Sammlung Hans Freudenthal
- Virtuelle Sammlung "Historische Belletristik und Filme"
Die Universitätsbibliothek Magdeburg hat 1996 die Privatbibliothek des deutschen Literaturwissenschaftlers Walther Killy (1927-1995) erworben. Diese Spezialsammlung umfasst 6414 Titel aus den Erscheinungsjahren von 1557 - 1995. Bestandteil der Killy-Bibliothek ist eine der wertvollsten Paul-Celan-Sammlungen in Europa mit vielen Widmungsexemplaren.
Die bedeutende Privatbibliothek enthält umfangreiche Barockliteratur, die teilweise nur in dieser Sammlung noch nachzuweisen ist, und Werke aus aufgelösten Arbeitsbibliotheken anderer Gelehrter, z. B. Jakob Burckhardts. Durch die unzähligen Anmerkungen, Anstreichungen, eingelegten Zeitungsausschnitte, Briefe und weiteren Dokumente ist die Privatbibliothek Walther Killys auch ein Archiv der Wissenschaftsgeschichte.
Walther Killy war Professor für Germanistik in Berlin, Göttingen und Bern sowie Gastprofessor in Kalifornien und an der Harvard University. Er war Herausgeber vieler Kompendien und Anthologien, z. B. des Bertelsmann Literaturlexikons, bekannt als "Der Killy". An der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel leitete er viele Jahre lang als Direktor das Forschungsprogramms.
Alle Titel der Walther-Killy-Sammlung sind im elektronischen Katalog der UB mit der Suchanfrage "exk killy-nachlass" recherchierbar.
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Literatur:
Wolfgang Adam: Bibliothek als Organismus. Die Killy-Bibliothek und die Ute und Wolframm Neumann-Stiftung in der Universitätsbibliothek Magdeburg, in: Magdeburger Wissenschaftsjournal 9 (2004), H. 2, S. 55-65. hier
Die Ute - und - Wolfram - Neumann - Stiftung: Stiftung zur Erhaltung und Pflege der Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts
Ute und Wolfram Neumann haben der Universitätsbibliothek Magdeburg zur Eröffnung des Bibliotheksneubaus 2003 von ihnen über viele Jahre gesammelte Buchreihen - mittlerweile mehr als 2.150 mit über 30.000 Bänden - in Form einer Stiftung übergeben. Diese Bücher und Buchreihen sind somit der Öffentlichkeit zugänglich und stehen für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung. Die Bestände der Sammlung Neumann sind im 1. Obergeschoss aufgestellt. Zur Benutzung wenden Sie sich bitte an die dortige Informationstheke.
In den Büchern der Stiftung Neumann spiegelt sich das kulturelle Leben Deutschlands im 20. Jahrhundert wider: angefangen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, die Hitlerdiktatur bis zur Etablierung der beiden deutschen Staaten - und schließlich ihrer Wiedervereinigung.
Glanzstück der Sammlung ist dabei die fast vollständige Insel-Bücherei. Diese Reihe bietet - einer Anregung Stefan Zweigs folgend - Weltliteratur in preiswerten und schön gemachten Ausgaben. Der besondere Reiz der Inselbändchen liegt sowohl für den Leser als auch für den Sammler in der sorgfältigen Ausstattung mit Schmuckelementen, farbigen Überzugspapieren und Illustrationen. Auch der berühmte Insel-Band 313 von Wolfgang Kayser (Gedichte des deutschen Barocks) ist in der Neumann-Stiftung vorhanden. Mit der Zerstörung des Verlagshauses 1943 wurde die Auflage dieses Bandes fast vollständig vernichtet. Nur wenige Exemplare wurden vor dem Bombardement an den Herausgeber verschickt. Die hiervon weltweit noch erhaltenen raren Einzelstücke erzielen auf dem Antiquariatsmarkt Preise im oberen fünfstelligen Bereich. Das Exemplar in der Universitätsbibliothek Magdeburg befindet sich deshalb im Panzerschrank.
Die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts begründete Reihe Pandora, eine exquisite Sammlung von Texten der Weltliteratur in den Originalsprachen, findet man ebenso in der Neumann-Stiftung wie viele weitere Reihen, so die Reihe Piper, die Weberschiffchen, Seemanns Bibliothek der Kunstgeschichte u.a. Eine der wertvollsten und beeindruckendsten Sammlungen der Stiftung ist die Bücherei des Schocken-Verlags. Die Bände der Neumann-Stiftung bieten ein unschätzbares Quellenmaterial für die Erforschung jüdischer Kultur und deutscher Geschichte und sind in ihrer Gesamtheit als ein großes Forschungsfeld für literatursoziologische Untersuchungen zu sehen.
Prof. Dr. Wolfram Neumann, der emeritierte Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, und seine Frau Dr. Ute Neumann haben finanzielle Mittel zur wissenschaftlichen Aufbereitung dieser Sammlung zur Verfügung gestellt und werden die jährlichen Neuerscheinungen der noch laufenden Buchreihen künftig weiter der Stiftung zuführen.
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff zeichnete am 13. Januar 2022 Prof. Dr. Wolfram Neumann mit der Verdienstmedaille des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt für seine besonderen Leistungen zum Erhalt der Buchkultur aus. Anlässlich der Überreichung der Verdienstmedaille in der Universitätsbibliothek ließ sich der Ministerpräsident ausführlich zum Bestand der Stiftung informieren.
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Weitere Informationen auf Wikipedia
Hans Freudenthal war der Begründer der realistischen mathematischen Bildung, die versucht Mathematik nicht als Regelwerk, sondern als Tätigkeit zu lehren.
Er wurde am 17. September 1905 in Luckenwalde geboren. Im Jahre 1923 begann er an der Universität in Berlin ein Studium der Mathematik sowie den Nebenfächern Physik und Philosophie. 1930 promovierte Freudenthal zum Dr. Phil. und ging anschließend nach Amsterdam. Während der Zeit der deutschen Okkupation in Holland wurde der deutsche Jude Hans Freudenthal mit Berufsverbot und Isolation verfolgt, bis hin zur Einweisung in das Arbeitslager Havelte, aus dem er im Jahre 1944 mit Hilfe von Freunden und der Unterstützung seiner holländischen Frau Susanne fliehen konnte. Nach 1945 widmete sich Freudenthal an den Universitäten in Amsterdam und Utrecht seinen wissenschaftlichen Studien. Am 13. Oktober 1990 starb Hans Freudenthal.
Wissenschaftliche Arbeit
- 1930 Promotion zum Dr. phil., Thema: „Über die Enden topologischer Räume und Gruppen“
- 1931 Habilitation mit der Schrift: „Qualität und Quantität in der Mathematik“
- 1945 Nach 1945 Fortführung seiner mathematischen Arbeiten, Beschäftigung mit Spezialthemen wie Wahrscheinlichkeitstheorie, Oktavengeometrie; Themen aus der Mathematikgeschichte der algebraischen Topologie, der Lie-Gruppen und ihrer Geometrien.
- 1962 veröffentlichte Freudenthal seine erste kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Reformbestrebungen zum Mathematikunterricht. Es entstand eine Fülle von Aufsätzen zu mathematikdidaktischen Fragen.
- 1971 wurde auf Initiative von Freudenthal das „Institut voor de Ontwikkeling van het Wiskunde Onderwijs“ gegründet. Es ist ein Institut das als Beratungsfunktion bei Reformen im Mathematikunterricht gedacht ist und am 14. September 1991 zum „Freudenthal-Institut“ umbenannt wurde.
Durch testamentarische Verfügung erhielt die Fakultät für Mathematik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg aus dem Nachlass des international hochgeschätzten Wissenschaftlers Hans Freudenthal als Schenkung eine umfangreiche Sammlung von Literatur aus verschiedenen Bereichen der Mathematik, Didaktik der Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften, die Freudenthal in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen hat. Insgesamt 739 Einzelbände (Fachbücher,Preprints, Dissertationsschriften, Enzyklopädien, Universitätsschriften aus Europa und Amerika, wertvolle Biographien, Werksammlungen bedeutender Mathematiker, Tagungsberichte u. a. m.)umfasst die Sammlung. Sie wird ergänzt durch 37 Zeitschriftentitel mit insgesamt 1596 Einzelheften, darunter zahlreiche, bis 1990 reichende komplette Ausgaben.
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Virtuelle Sammlung "Historische Belletristik und Filme"
Ein Geschichtsstudium besteht aus mehr als der Beschäftigung mit nüchterner Fachliteratur. Ob Hans Fallada oder Ken Follett, Sönke Wortmann oder Roberto Benigni - historische Romane und Filme sind neben wissenschaftlichen Publikationen eine hilfreiche und wichtige Ergänzung bei der Beschäftigung mit Historie.
Aus diesem Grund haben Mitarbeiter und Studierende des Instituts für Geschichte die virtuelle Sammlung "Historische Belletristik und Filme" zusammengestellt. In dieser Sammlung finden sich über 150 Bücher und Filme überwiegend zu Themenbereichen der Geschichte der Neuzeit und Zeitgeschichte.
Die Medien sind in den jeweiligen Fachbereichen aufgestellt und können größtenteils zu den üblichen Bedingungen ausgeliehen werden.
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